[38] Abendfriede
Schwebe, Mond, im tiefen Blau
Ueber Berg und Höhn,
Sprudle Wasser, blinke Thau!
Nacht, wie bist du schön!
Spiegle See den reinen Strahl!
Friedeathmend lind
Durch das wiesenhelle Thal
Walle, weicher Wind!
Wie durch einen Zauberschlag
Bin ich umgestimmt
Von Gedanken, die der Tag
Bringt und wieder nimmt.
Daß es auch ein Sterben gibt,
Fühl ich ohne Schmerz,
Was ich liebe, was mich liebt,
Geht mir still durchs Herz.