6. (Faust)
Warum umarmst du nicht das schlanke Mädchen?
Sie steht vor dir mit heißem Blick –
So kühn und schön, und du, du liebst das Mädchen,
Und du, Verzagter, bebst zurück?
Sie trägt dein Bildniß in dem weichen Herzen,
Es schlägt für dich so liebewarm;
Den günstgen Augenblick willst du verscherzen,
Sie flöge stolz in deinen Arm!
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Nur für einander wurdet ihr geschaffen –
Rasch, einen Kuß zum süßen Bund!
Ihr Glücklichen, die Edlen und die Laffen
Sie thun euch ihren Beifall kund!
Willst du verglühen ohne heitre Flamme?
Du unternimmst, was dir verhaßt?
Gleichgültigkeit hat solches Thun zur Amme,
Du spürest wie dich Irrsinn faßt.