[29] O göttliche Benommenheit

Verstreute Menschen gehen
Im feuchten Regenwehen,
Vorstadtgärten rauschen,
Wolken sinken, bauschen
Sich. Ein Karren rollt am Zaune hin –
Ich kann nicht anders: ich muß sehen, muß lauschen,
Ich weiß nicht, wie ich bin
In diesem Allen –
Mein Gott, du flutest mit dem Wehen in mein Ohr,
Du lachst im Trällern der Kinder da am Gartentor –
Du willst dies Leben: diese Bilder, dieses Rauschen
In mich für meine Seele tauschen!
So ström' ich mit dem Orgeln dieser Landschaft hin –
So kann ich nicht anders: ich muß mich berauschen,
Daß ich nicht weiß, wie ich bin
In diesem Allen.

Notes
Entstanden 1913. Erstdruck nicht ermittelt.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Engelke, Gerrit. O göttliche Benommenheit. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A224-D