Die Danaide

Wenn der Tag verdämmert, steigen Sterne,
Morgenrot führt neuen Tag herein,
Endlos rauscht es aus der dunklen Ferne,
Ach, wann wird die letzte Welle sein?
Sind denn unerschöpflich jene Schalen?
Immer steigt und fließt die volle Flut,
Und es ist ein Meer von tiefen Qualen
Und es ist ein tiefes Meer von Blut.
Schöpfen muß ich, bis der letzte Tropfen
Zitternd hier an meinem Siebe hängt.
Könnten Klagen diese Quellen stopfen,
Wäre längst der Strom zurückgedrängt.
Schöpfe, schöpfe, müde Danaide,
Schweige, dulde, denn die Fluten schwellt
Nur dein Jammer, der vom heißen Lide
Tränenschwer in deine Schale fällt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Falke, Gustav. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Die Danaide. Die Danaide. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A549-5