19. Ab er vergeblich nach ihr wartete

Und tötest du mich gleich, so bist du doch mein Freund,
ob diß Verlangen zwar, das ängstliche, das schwere,
nichts Anders bald wird tun, als was ich so begehre.
Mein Leid dringt in die Luft, kein einigs Sternlein scheint.
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Der Himmel treuft mir nach, was ich ihm vorgeweint,
die Winde seufzen so, wie ich sie seufzen lehre.
Doch hab' ich keinen Sinn, der dir zuwider wäre.
Hab' ich, Trost, dich nicht lieb, so bin ich mir selbst Feind.
Hier wart' ich, teures Blut, vor deiner tauben Schwellen,
nicht hoffend, daß du itzt dich werdest noch einstellen,
nein! sondern daß mich hier der nahe Tod reiß' hin.
So wird es denn geschehn, daß du, wenn du zu Morgen
mich sehn wirst, daß ich kalt und ganz gestorben bin,
mit neuem Leben mich zur Strafe wirst versorgen.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 19. Ab er vergeblich nach ihr wartete. 19. Ab er vergeblich nach ihr wartete. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A833-8