8. Tugend ist mein Leben

Tugend ist mein Leben,
der hab' ich ergeben
den ganzen Mich.
Tugend will ich ehren,
Tugend wird mich lehren,
was sie selbst kan mehren:
sie wächst durch sich.
Nicht des Weges Länge,
noch des Pfades Enge
schreckt mich davon.
Laß die Dornen stechen,
Füß' und Kleider brechen,
sie wird Alles rächen
durch ihren Lohn.
Weil die Andern karten,
Lust und Schlafes warten,
so säum' ich nicht.
Itzt ist Zeit zu eilen;
dem wird alles feilen,
der sich wird verweilen
und itzt verbricht.
Alles Ander', alles
hat die Art des Palles,
der steigt und fällt.
Schätze haben Flügel,
Ehre läßt den Zügel,
Lust kommt aus dem Bügel:
die Tugend hält.
Hab' ich Gott und Tugend,
so hat meine Jugend,
was sie macht wert.
Diese schönen Beide
wehren allem Leide,
lieben alle Freude,
so man begehrt.
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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Oden. 1. Von geistlichen Liedern. 8. Tugend ist mein Leben. 8. Tugend ist mein Leben. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A9C4-B