5. In ein Stambuch Herrn Kolbens von Mutschen

Den 15. Merz 1631. In Leipzig.


Der Himmel treibt die Luft, die Luft bewegt die Erde,
das Wasser eilet fort, die Sonn- und Mondenpferde
die steigen auf und ab, der Sternen Pöfel tanzt,
die Glut reißt über sich und wird mit nichts umschanzt.
Wo Häuser sind, war Flut, wo Städte, sind nun Wälder;
vor Hügel, itzund Tal, vor Klippen, itzund Felder.
Das Jahr ist niemals gleich, bald ist es kalt, bald heiß.
Wir ändern uns mit ihm, itzt sind wir jung, bald greis.
Schau an diß große Das, das Phöbus Gäul' umrennen!
Wie stark es immer ist, noch wird es müssen brennen.
Man lebe, wie man soll, und brauche seiner Zeit!
Hier ist beständig nichts als Unbeständigkeit.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Poetische Wälder. 4. Von Glückwünschungen. 5. In ein Stambuch Herrn Kolbens von Mutschen. 5. In ein Stambuch Herrn Kolbens von Mutschen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA37-1