80. An Adelfien

Ists wahr, Adelfie, als wie man sagt vor wahr,
du habest, also bald ich sei von dir gezogen,
mit eines Andern Gunst der Freundschaft so gepflogen,
daß dus ihm zugesagt und nun auch Braut seist gar?
Ich fürcht' und glaub' es fast. Am allermeisten zwar,
daß etwan dich hierzu mein langer Weg bewogen
und ein vergälltes Maul dir etwas vorgelogen,
damit du dich und mich so setzest in Gefahr.
Ich fürcht' und glaub es fast. Nichts wird so hoch versprochen,
das schändlich werde nicht durch Mißtren' itzt gebrochen.
War, Schwester, das dein Mut, der sich so hoch verschwur?
Hast du mir das getan, so werd' ich einer Frauen
auf ihren höchsten Eid nicht so viel künftig trauen.
Verzeiht mirs Alle denn, die Eine macht es nur!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 80. An Adelfien. 80. An Adelfien. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AA9E-C