48. Auf den Sonnenschirm

Nicht, daß sie den Verdruß der Sonnen ihr benehme,
braucht meine Sonne dich, o du der Schönheit Schutz
und Zaum der fremden Glut, nein! dieses ist dein Nutz,
daß sich die Sonne nicht für ihrer Klarheit schäme
und sich nicht etwa krank und gar zu Tode gräme
für derer Treflichkeit, die ihrer auch beut Trutz.
Drum setzt sie dich vor sich. Dein frommer Schatten tuts,
daß du dem Himmel selbst und ihr auch bist bequäme.
So bleibt die Sonne klar und ihre Schönheit ganz.
Durch dich, o Schiedemann, hat jedes seinen Glanz.
Ach, daß du solchen Dienst mir woltest nicht verschmähen!
Trit zwischen mich und sie. Ihr allzustarkes Licht
kan mein verblendter Schein durchaus vertragen nicht.
Welchs sterblichs Auge kan in diese Sonne sehen?

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 48. Auf den Sonnenschirm. 48. Auf den Sonnenschirm. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AAE9-F