79. Er beklaget die Unglückseligkeit seiner Liebe

Rubelle, die ist tot, Rosille lebt nicht mehr,
die schöne Basilen, die muß ich nun verlassen.
Was ich vor liebte so, das muß ich gleichsam hassen,
als ob mir niemals wol von ihr gewesen wär'.
Ist, Amor, diß der Lohn, daß ich dich also ehr'?
O Grausamer! Was Trost, was Herze soll ich fassen?
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Weh' euch, ihr Augen, weh', ihr traurigen, ihr nassen,
ihr weinet doch nicht gnung, und weint ihr noch so sehr.
Leander, Pyramus und wer ihr andern seid,
die ihr noch itzt beklagt der Liebe Grausamkeit,
was ist doch eure Pein für meiner Angst gewesen?
Ein milder Augenblick entfreit' euch aller Not,
half allen Schmerzen ab. Vor mir fleugt auch mein Tod,
darmit ich dermaleins ja möge nicht genesen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 79. Er beklaget die Unglückseligkeit seiner Liebe. 79. Er beklaget die Unglückseligkeit seiner Liebe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AB16-3