14. Grabschrift eines jungen Bären, der geheizet worden war

Ich, der ich klein und jung von meiner Mutter kam,
von welcher mich die Macht der strengen Bauren nahm,
ward in der Stadt verkauft, daselbsten mich zu üben
was in der Dienstbarkeit für Freiheit wird getrieben.
Für wilde ward ich zahm, begriffe manche Kunst,
doch täte mir die Welt darfür gar kleine Gunst.
Ich weiß von keiner Schuld, als daß ich allzukühner
erhascht hab' und verzehrt so manche schöne Hüner.
Mein ganzes Leben war ein steter langer Tanz.
Zuletzte kriegt' ich noch darvon den Märtrer-Kranz.
Soll euch nicht sein, wie mir, ihr Brüder und ihr Schwestern
so bleibet, wie ihr solt, in euren wilden Nestern!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Poetische Wälder. 5. Von Liebessachen und Scherzgedichten. 14. Grabschrift eines jungen Bären. 14. Grabschrift eines jungen Bären. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AB62-8