75. Auch an sie

Du dreier Treueste, die eine Mutter brachte,
darf ich noch so, wie vor ich mündlich oft getan,
auch itzund doch durch Schrift dich sicher reden an,
so lies diß Brieflein hier, das ich dir, Schöne, machte,
als ich so weit von dir und deiner Stadt gedachte.
Erinnre dich an dir und denke stetigs dran,
was ich so öffentlich nicht schreiben darf, noch kan,
nach dem ich Nacht und Tag und alle Stunden trachte.
Ein Klügling mag ihm das nun deuten, wie er will,
mag raten diß und das, der Glossen machen viel,
die Warheit bleibt bei uns. Es ist nicht Haß, nicht Liebe,
nicht etwas und doch was, erlogen und doch wahr,
nichts Heimlichs, aber doch daher nicht offenbar.
Diß, Jungfrau, leg' ihm für, daß er sich drinnen übe.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 75. Auch an sie. 75. Auch an sie. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AC2F-5