92. Von sich selber

Ich feure ganz und brenne lichter Loh.
Die Tränen hier sind meiner Flammen Ammen,
die mich nicht läßt diß stete Leid vertammen.
Ich kenn' es wol, was mich kan machen froh,
daß ich fortan nicht dürfte weinen so.
Wo aber ists? So müssen nun die Flammen
hier über mir nur schlagen frei zusammen.
Mein Schirm ist weg, mein Schutz ist anderswo.
Ist ganz Nichts da, daran ich mich mag kühlen
in solcher Glut, die meine Geister fühlen?
Der Liebesdurst verzehrt mir Mark und Bein.
Diß Waßer ists, die Kühlung meiner Hitze,
das ich zum Trunk' aus beiden Augen schwitze.
Ich zapfe selbst und Amor schenkt mir ein.
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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 92. Von sich selber. 92. Von sich selber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AC47-D