81. An Albien

1638.


Ich habe nun erkant die hochgeherzten Reußen,
ihr Wesen aufgemerkt, ihr weites Land durchschaut,
die strengen Tartern auch, für welchen Manchem graut,
mit Mangel und Gefahr mich vielmal müssen schmeißen,
bis ich auch das gesehn, was prächtig wird geheißen
im edlen Persien. Nun laß ich meine Haut
dem leichten Glücke nicht ins Ferner' anvertraut,
und ziehe wieder heim in mein gewündschtes Meißen.
Da hoff' ich, Albie, dir, meiner Jugend Leben
und dieser Zeiten Trost, den ersten Kuß zu geben,
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das ich ins fünfte Jahr nun habe nicht getan.
Diß soll das Endmal sein von allen meinen Mühen,
von aller meiner Angst. Wenn ich um dich sein kan,
so hab' ich mehr getan, als die die Welt umziehen.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 81. An Albien. 81. An Albien. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ACD6-9