22. Salibene

Wolte sie nur, wie sie solte,
und solt' ich nur, wie ich wolte,
so wär' ich und sie vergnügt.
Ach! wie wär' es wol gefügt,
wenn wir nicht so widerstrebten,
sondern itzt und für und für,
ich bei ihr und sie bei mir,
in verglichner Liebe lebten.
O wie würden unsre Heerden
so geschwinde feister werden!
Feld und Tal und Berg und Hain
würde mit uns frölich sein.
Alle Nymphen würden lachen
und uns manchen schönen Tanz,
manchen schönen lieben Kranz
in den bunten Wiesen machen.
Ich auch würd' auf meiner Pfeifen
ein erfreutes Liedlein greifen,
wenn ich in der Liebsten Schoß
alles Kummers wurde los.
Denn wolt' ich anstat des Klagen,
das mich itzt für seiner Pein
kaum läßt mich und meine sein,
nur von lauter Wonne sagen.
[416]
O du schöne Salibene!
Salibene, o du schöne,
schau doch, wie sich Alles liebt
und in außen Freuden übt.
Alles wird durch Lust gerüret.
Wir nur gönnen unsre Zeit
der verstoßnen Einsamkeit.
Denk', ob diß sich auch gebüret.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Oden. 5. Von Liebesgesängen. 22. Salibene. 22. Salibene. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AD56-1