9. Jerusalem! Jerusalem!

Ich bin Jerusalem, Jerusalem, die harte,
die keiner Dräuung traut. Ich bin derselben Art,
die Eisen hat für Fleisch und nie bewogen ward,
wie oft sich auch Gott selbst mir gab zum Widerparte.
Von dir kömt diß noch her, o Eden, erster Garte,
daß ich in Unverstand so tief bin ausgelahrt,
weiß selbst mein Bestes nicht, dem Bösen vorgespart.
Was wird mein Lohn denn sein, auf den ich noch so warte?
Ist nun die Torheit klug, hat Aberwitz Verstand?
Was bild' ich mir denn ein? Es ist ein eitler Tand,
daß ich mich meine selbst aus meiner Not zu retten.
Barmherziger, sieh' nicht auf den verkehrten Sinn,
der mich und alle Welt zur Hölle führet' hin,
wenn wir nicht Zuversicht in deine Gnade hätten.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 1. Von geistlichen Sachen. 9. Jerusalem! Jerusalem!. 9. Jerusalem! Jerusalem!. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-AD96-2