»Denkst du verschwundener Tage, Marie?«

(Nach dem Englischen)


»Denkst du verschwundener Tage, Marie,
Wenn du starrst ins Feuer bei Nacht?
Wünschst du die hellen Tage zurück,
Wo du selbst wie die Sonne gelacht?«
»Ich denk' der verschwundenen Tage, Johann,
Und denk' an all ihr Glück,
Doch der sonnigste Tag, der über mich kam,
Ich wünsch' ihn nicht zurück.«
[176]
»Denkst du an gestorbenes Hoffen, Marie,
Wenn du starrst ins Feuer bei Nacht?
Der Tau, der auf dein Hoffen fiel,
Hat dich um die Ernte gebracht.«
»Ich denk' an gestorbenes Hoffen, Johann,
Aber tu's in stillem Sinn,
Es starb, wie eine Rose stirbt, –
Und was hin ist, ist hin.«
»Denkst du gestorbener Freunde, Marie,
Wenn du starrst ins Feuer bei Nacht?
Wünschst du sie zurück an den einsamen Herd,
Den sie einst dir so heimisch gemacht?«
»Ich denk' der gestorbenen Freunde, Johann,
Sie sind allezeit mein Glück,
Doch, die mir die liebsten gewesen sind,
Ich wünsche sie nicht zurück.«

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TextGrid Repository (2012). Fontane, Theodor. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1898). Bilder und Balladen. Deutsches. Märkisch-Preußisches. »Denkst du verschwundener Tage, Marie«. »Denkst du verschwundener Tage, Marie«. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B0B8-3