Der Gast

Das Kind ist krank zum Sterben,
Die Lampe gibt trägen Schein,
Die Mutter spricht: »Mir ist es,
Als wären wir nicht allein.«
Der Vater sucht zu lächeln,
Doch im Herzen pocht's ihm bang,
Stiller wird's und stiller –
Die Nacht ist gar zu lang.
Nun scheint der Tag ins Fenster,
Die Vögel singen so klar;
Die beiden wußten lange,
Wer der Gast gewesen war.

Notizen
Entstanden 1853, Erstdruck 1875.
Lizenz
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Fontane, Theodor. Der Gast. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B0C9-C