[40] Sommermittag

Liebe?

Nein! es war nicht Liebe! es war ein kurzer Sinnentaumel nur, der dir das Blut aufstürmte ...


Wie heißer Juliwind mit durstigem Kusse die Wellen aufreißt in den stillen Havelseen, sich satt zu trinken für seinen Weiterflug über den brennenden Marksand

brachs plötzlich über dich, in deine Stille, durstig, lechzend ... und drängte deine Hand in mein Haar und meinen Kopf auf deinen Schoß und empor an deine Brust und empor, bis ich deinen Atem auf die Stirne glühen fühlte ... wie der Wind die Wellen emporküßt ... bis wir Lippe an Lippe hingen ... mit geschlossenen Augen.

[41] Und dennoch liebtest du mich nicht und deine Seele war weit weg in der Ferne ...

nur dein Mund war mein!


O daß ich sie zu mir schmeicheln könnte! daß deine Seele mein würde! deine weiße ferne Seele mit all der Wonne ihrer Sonnensehnsucht ...

einen Tag nur,

eine Stunde nur!

daß mein Glück nicht bloß ein Taumel deiner Sinne ...

daß dich das mir gäbe, was mich selbst zu deinen Knieen niederwirft in stummer Seligkeit!

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TextGrid Repository (2012). Flaischlen, Cäsar. Gedichte. Von Alltag und Sonne. Lieder und Tagebuchblätter. Sommermittag. Sommermittag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B4CF-2