[173] 26. [So dacht ich auch einst]
So dacht ich auch einst: was ich träumte
in Frühlingsfülle müsse es ein Mai
ausschütten über mich aus goldenem Horn
und eines Morgens oder eines Abends müßten
plötzlich
die Berge auseinandergehn, durch die ich rang,
und alles köstlich in Erfüllung stehn,
in Glanz und Klang.
Und Jahr um Jahr kam und verrann
und Ferne über Ferne hüllte
sich auf ... nicht eine aber erfüllte,
was meine Sehnsucht hinter ihre Schleier spann!
Nun wart ich längst nicht mehr
auf solche Märchentage
und glaube wie ein töricht Kind
mein bestes Können in den Wind!
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Ich will vom Leben nichts geschenkt mehr haben!
ich schaff mir selbst, was ich mir wünsche!
Tat ist Erfüllung, nicht Gebet:
die Ferne reift nur, was die Nähe sät!
Ich nehme mir, was ich vom Leben will ...
ich will vielleicht so viel nicht mehr wie früher,
doch lachend steht es und hält still
und blüht mir seinen Überfluß entgegen
in reicherer Fülle, als ich je geträumt!
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