[131] Serenade
Als ob ein Toter im Grabe müd und wund
nach Leben riefe,
sucht mein Lied sich zu dir mit klagendem Mund
aus dunkler Tiefe.
Laß lauschen dein Ohr, deine Seele dem Klang
meiner Zither:
für dich, für dich nur gilt mein Gesang ...
so süß, so bitter.
Ich singe von goldlichter Augen Pracht
voll süßem Frohlocken,
von selig vergessendem Traum in der Nacht
schwarz wallender Locken.
Als ob ein Toter im Grabe müd und wund
nach Leben riefe,
sucht mein Lied sich zu dir mit klagendem Mund
aus dunkler Tiefe.
Und ich sing von der wonnigen Wundergestalt
deiner Glieder,
in schlaflosen Nächten voll Sehnsucht umwallt
ihr Duft mich wieder.
[132]
Und ich denke der Glut deiner Küsse dazu,
mich entseelend,
und der Lust, mit der du mich quältest, o du ...
mein Engel! mein Elend!
Laß lauschen dein Ohr, deine Seele dem Klang
meiner Zither:
für dich, für dich nur war, was ich sang ...
so süß, so bitter!