2.
Weil meine Muse nicht den wilden Trieben
Der Menge frönt in diesen wirren Tagen,
So hat sie früh gelernt dem Ruhm entsagen
Und ist in ihrer Stille gern geblieben.
Denn nicht verwechseln läßt sich's nach Belieben,
Wofür begeistert eine Brust geschlagen;
Und was ein Gott mich lehrt' im Herzen tragen,
Das kann mit meinem Herzen nur zerstieben.
[304]
Behagt mein Lied euch recht, so laßt mich gehen
Und horcht den Weisen andrer, die geschwinde
Nach eurer flücht'gen Gunst den Mantel drehen.
Ich singe dann den Wäldern und dem Winde,
Den lichten Sternen über blauen Seen,
Doch kann ich singen nur, was ich empfinde.