6. Gesang der Ungarn

Bei Wetters Gluten
Sind wir gezeugt;
Die Milch der Stuten
Hat uns gesäugt;
Wie Blitz drum zücken
Wir durch die Welt,
Und Rosses Rücken
Ist unser Zelt.
Hohussa, das rauchende Land zu durchstürmen,
Das Mahl für die Geier und Wölfe zu türmen,
Das ist's, was den Söhnen der Steppe gefällt!
Glückflammend ist heute
Das Opfer vollbracht;
Unendliche Beute
Verheißt uns die Schlacht!
Mit Roß denn und Wagen
Noch einmal ins Feld!
Zum tödlichen Jagen
Die Köcher bestellt!
Hohussa, die Schwerter, die krummen, geschliffen!
Wir packen die Krone mit blutigen Griffen,
Und morgen gehört uns die zitternde Welt.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Spätherbstblätter. Nachlese älterer Gedichte. Deutsches Aufgebot. 6. Gesang der Ungarn. 6. Gesang der Ungarn. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-B8EF-3