2.

Großes vermag der Verstand, er ersinnt und bildet und ordnet,
Aber das Kunstwerk schweigt, aber die Ordnung ist tot.
[395]
Prangt auch hehr das Gebild' in der Glieder entzückendem Gleichmaß:
Nimmer vom Marmorgestell springt es errötend herab,
Nimmer bewegt sich die atmende Brust, von der schwellenden Lippe
Fließt, uns das Herz zu erfreun, nie der empfindende Laut;
Ach, und des Auges erstarrtes Gewölb' klagt traurig und glanzlos:
»Warum gabst du den Leib, wenn du die Seele nicht gibst?«
Willst du Lebendiges zeugen, so schaffe, wie Gott schuf – liebend;
Göttlichen Odem beschert einzig die Liebe dem Werk.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Buch der Betrachtung. Gnomen. 2. [Großes vermag der Verstand, er ersinnt und bildet und ordnet]. 2. [Großes vermag der Verstand, er ersinnt und bildet und ordnet]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BA6A-0