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Vieles erlernest du wohl, doch nimmer erlernst du das Große,
Und das Gewaltige gibt einzig der Strahl der Geburt.
Wem an die Wiege der Gott nicht trat mit segnender Lippe,
Nach der Krone des Glücks streckt er vergebens die Hand.
Männliche Tugend erringst du dir selbst, unendliches Wissen
Kaufst du mit Schweiß, es gehorcht deiner Bemühung der Stoff;
Aber die Blüte des Seins – nenn's Schönheit, Genius, Liebe,
Nenn' es Begnadung – umsonst wie der ambrosische Tau,
Unerbeten fällt es herab auf die Stirn des Erwählten,
Daß sie in seliger Scham unter dem Lorbeer erglüht.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Buch der Betrachtung. Gnomen. 6. [Vieles erlernest du wohl, doch nimmer erlernst du das Große]. 6. [Vieles erlernest du wohl, doch nimmer erlernst du das Große]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BAB5-4