[349] 21.

Schon reift es nachts im Wiesengrunde,
Und dennoch gehn, vom Sonnenhauch
Gelöst in warmer Mittagstunde,
Noch Knospen auf am Rosenstrauch.
So treibt, obwohl es herbstlich trauert,
Mein Herz, das allzuviel verlor,
Doch von Erinnrung überschauert
Noch dann und wann ein Lied hervor.
Wohl fühl' ich tief dann im Gemüte
Dies Wachstum als ein kurzes Glück,
Doch nimmer bringt die späte Blüte
Den längst verlornen Mai zurück.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Spätherbstblätter. Lieder aus alter und neuer Zeit. 21. [Schon reift es nachts im Wiesengrunde]. 21. [Schon reift es nachts im Wiesengrunde]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BC08-B