[348] 19.

Nun braut es herbstlich auf den Auen,
Den bunten Forst entlaubt der Nord,
Und schwirrend steuert hoch im Blauen
Der Zug der Wandervögel fort.
Geheime Schwermut rieselt bange
Mir durchs Gemüt im Windeswehn –
Fahr wohl, mein Wald am Bergeshange!
Und werd' ich grün dich wiedersehn?
Ach, sicher trägt der Schwan die Kunde,
Wann's Zeit zu wandern, in der Brust,
Doch wer verkündet dir die Stunde,
O Herz, da du von hinnen mußt?

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Spätherbstblätter. Lieder aus alter und neuer Zeit. 19. [Nun braut es herbstlich auf den Auen]. 19. [Nun braut es herbstlich auf den Auen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BC99-3