Frühlingslieder

1.

Kein Stern will grüßend funkeln,
In Wolken hängt die Nacht;
Doch geht durchs Tal im Dunkeln
Ein Säuseln lau und sacht.
Geheimnisvolles Wallen
Kommt von den Wipfeln her,
Einzelne Tropfen fallen
Wie Tränen heiß und schwer.
[253]
Mir ist, als könnt' ich spüren
Im Wind, im Dufte der Flur,
Wie sich die Kräfte rühren
Der schaffenden Natur.
Ach, mir im Busen ringt es
So dunkelmächtig auch,
Da brütet's, und da klingt es
Bewegt vom Frühlingshauch.
Es rührt der Saft sich wieder
In meines Lebens Baum.
Ist's Liebe? Sind es Lieder?
Noch unterscheid' ich's kaum.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Lieder. Frühlingslieder. 1. [Kein Stern will grüßend funkeln]. 1. [Kein Stern will grüßend funkeln]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BD96-3