7.
Wie uns die Mutter auferzieht zum Leben,
Erzieht das Leben uns gemach zum Sterben;
Wir sollen einst den Scheidekelch, den herben,
Zu trinken wissen sonder Graun und Beben.
Drum heischt es, was es uns so reich gegeben,
Allmählich wieder und zerschlägt's in Scherben,
Der Leib wird siech, wie sich die Locken färben,
An tausend Schranken bricht des Geistes Streben.
Und wie der Pilger, dem auf tau'gen Wegen
Das Wandern eitel Lust schien in der Frühe,
Am Abend doch sich sehnt dem Ziel entgegen:
Verlangt's auch uns zuletzt ans Ziel der Mühe,
Und alle Rast erscheint uns als ein Segen,
Ob auch im Schatten sie des Todes blühe.