7.

Im Wind verhallt Trompetenton
Und ferner Paukenschlag;
Es zieht durchs Feld die Prozession
Am schönsten Frühlingstag.
Die Fahnen wehn im Sonnenschein,
Die Kreuze blinken vorn;
Von tausend Stimmen murmelt's drein,
Sie flehn um Wein und Korn.
[104]
Weit hinterm Zug, verspätet, geht
Durchs blühnde Saatgewind',
Versunken in ihr still Gebet,
Ein hold blauäugig Kind.
Ihr rosig Antlitz ist so klar,
Ihr weiß Gewand so rein,
Um ihre Stirn das goldne Haar
Fließt wie ein Glorienschein.
So wallt sie hin, das süße Bild,
Den Palmzweig in der Hand,
Als zög' ein Engel durchs Gefild'
Und segnete das Land.

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TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Gedichte und Gedenkblätter. Lieder aus alter und neuer Zeit. 7. [Im Wind verhallt Trompetenton]. 7. [Im Wind verhallt Trompetenton]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BE1E-D