1.
Deutschland, die Wittib, saß im Trauerkleide,
Und ihre Stimme war von Stöhnen heiser,
Da man sie schied von ihrem Herrn und Kaiser,
Dem sie verschworen war mit teurem Eide.
Doch ist ein Tröster kommen ihrem Leide:
Der Geist der Eintracht, welcher nun mit leiser
Gewalt um ihre Stirn die Eichenreiser
Zusammenhält, daß keins vom Kranze scheide.
O Kaisererbe, Geist voll Kraft und Milde,
Die Stunde schlug, der Welt an allen Enden
Zu künden, daß du seist kein Wahngebilde.
Der Däne wagt's, ein deutsch Geschlecht zu schänden;
O deck' es zu mit deinem breiten Schilde
Und mit dem Schwert umgürte deine Lenden!