9.

Daran kranket die Zeit, daß sie stets mit kleinlichen Mitteln
Spielt und versucht und dabei Großes zu schaffen vermeint.
Niemand wagt den geradesten Weg; man fügt sich dem Weltlauf,
Da sich der Weltlauf doch stets dem Gewaltigen fügt.
Freilich beschränkterer Sinn bebt scheu vor stürmischer Meerfahrt,
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Weil er im Wetter sich nicht kräftig zu steuern getraut;
Aber dem Genius schenkte der Gott zur Schwester die Kühnheit,
Und durch Klippen und Sturm führt er zum Hafen das Schiff.
Nicht in den Abgrund späht er mit Angst; er erhebt zu den Sternen
Mutig das Haupt. Noch nie haben die Sterne getäuscht.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Juniuslieder. Buch der Betrachtung. Gnomen. 9. [Daran kranket die Zeit, daß sie stets mit kleinlichen Mitteln]. 9. [Daran kranket die Zeit, daß sie stets mit kleinlichen Mitteln]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BF9E-7