18.

Drei Palmen überm Bronnen,
Ein braun Gefild' umher,
Und fern im Glanz der Sonnen
Geklüft und blaues Meer.
Rings weidet um die Palmen
Die Herde weiß und bunt
Und sucht nach saft'gen Halmen
Am halbversengten Grund.
Daneben lehnt im weiten,
Dichtwoll'gen Widdervlies,
Ein Bild uralter Zeiten,
Der Hirt am Schäferspieß.
Scharf blickt er in die Runde
Und pfeift dazwischen hell
Dem zottig gelben Hunde,
Der seiner Wacht Gesell.
Der Mann, der Hund, die Ziegen,
Palmbäume, Fels und See –
Mir ist, als säh' ich liegen
Ein Stück der Odyssee.
[153]
Sahn Himmel gleich und Erde
Ihr alt Gesetz vergehn,
Der Hirt mit seiner Herde
Blieb unverwandelt stehn.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Gedichte und Gedenkblätter. Erinnerungen aus Griechenland. 18. [Drei Palmen überm Bronnen]. 18. [Drei Palmen überm Bronnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BFB2-8