Till

Der Narr, dem oft weit minder Witz gefehlt
Als vielen, die ihn gern belachen,
Und der vielleicht, um andre klug zu machen,
Das Amt des Albernen gewählt;
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(Wer kennt nicht Tills berühmten Namen?)
Till Eulenspiegel zog einmal
Mit andern über Berg und Tal.
So oft als sie zu einem Berge kamen,
Ging Till an seinem Wanderstab
Den Berg ganz sacht und ganz betrübt hinab;
Allein wenn sie berganwärts stiegen,
War Eulenspiegel voll Vergnügen.
»Warum«, fing einer an, »gehst du bergan so froh?
Bergunter so betrübt?« – »Ich bin«, sprach Till, »nun so.
Wenn ich den Berg hinunter gehe:
So denk' ich Narr schon an die Höhe,
Die folgen wird, und da vergeht mir denn der Scherz;
Allein wenn ich berganwärts gehe:
So denk' ich an das Tal, das folgt, und fass' ein Herz.«
Willst du dich in dem Glück nicht ausgelassen freun,
Im Unglück nicht unmäßig kränken:
So lern' so klug wie Eulenspiegel sein,
Im Unglück gern ans Glück, im Glück ans Unglück denken.

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TextGrid Repository (2012). Gellert, Christian Fürchtegott. Fabeln und Erzählungen. Fabeln und Erzählungen. Zweites Buch. Till. Till. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C324-5