Der junge Prinz

Ein junger Prinz, der sich des Oheims Gunst empfohlen,
Bekam von ihm zweihundert Stück Pistolen
Mit der Ermunterung, damit wohl umzugehn.
Er ließ nach ein'ger Zeit sich wieder vor ihm sehn.
Indem daß nun der Oheim mit ihm red'te,
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So fragt er ihn zu gleicher Zeit,
Ob er das letzte Geld wohl angewendet hätte?
»Hier«, sprach der junge Prinz erfreut,
»Hier hab' ich meine ganze Kasse;
An den zweihunderten fehlt nicht ein einzig Stück.«
Der Oheim nahm den Augenblick
Das Geld und warf es auf die Gasse.
»Lernt, Prinz«, fingt drauf der Oheim an,
»Die Kunst, das Geld nutzbarer anzuwenden;
Ein Prinz hat darum viel in Händen,
Damit er vielen dienen kann.«

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TextGrid Repository (2012). Gellert, Christian Fürchtegott. Fabeln und Erzählungen. Fabeln und Erzählungen. Zweites Buch. Der junge Prinz. Der junge Prinz. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C426-6