[88] TEICH DER ERINNRUNG
Auf sehnsuchtvollem teiche der weissen erinnrung
Auf schlafenden fluten von angst und von wahn
Segl ich tief einsam in den stunden des seufzens
Auf nachtäugigen angedenkens kahn.
Ich gleite still und die schwäne der gefühle
Tauchen ferne von mir in das dunkel ein ·
Ich gleite wie in einer feudalen ballade
Mondlich beleuchtet von der gedanken schein.
Ich segle schweigend – plötzlich aus klagenden fluten
Hebt sich die maid der reue in sagengrau
Und schluchzt die weissen lilienhände windend
Wie einsame quelle auf der verwitweten au.
Auf sehnsuchtvollem teiche der weissen erinnrung
Auf schlafenden fluten von angst und von wahn
Segl ich tief einsam in den drückenden nebeln
Auf nachtäugigen angedenkens kahn.