LI

Entschuldige liebe für langsamen trutz
Den dumpfen trägen brech ich von dir auf!
Sollt ich enteilen wo du bist? Nicht nutz
Ist bis ich wiederkehr ein schleuniger lauf.
Was dann mein armes tier entschuldigend sagt
Wenn äusserstes der schnelle mir dünkt rast?
Ich gäb die sporen selbst vom wind gejagt
Und stillstand fänd ich in beschwingter hast.
Dann hält kein pferd mit meiner sehnsucht schritt
Und sehnsucht soll – die vollster lieb entspross –
Wiehern · kein dumpfes fleisch · in glühendem ritt.
Aus lieb entschuldige liebe dann mein ross:
›Einst · von dir gehend · ging es trotzig-lang.
Hin zu dir lauf ich · lass ihm seinen gang.‹
[57]

License
Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Link to license

Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. LI. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CC9B-6