[Wenn die augen vergebens verlangen]

[23]
Wenn die augen vergebens verlangen
Nach der erde blumengewand
O wie bist in dem winter dem langen
Du so traurig o mütterlich land! –
Doch sind nicht schön wir berge und wälder
Von dem fuss bis zum gipfel beschneit
Und wir auen und wiesen und felder
In dem weissen und glänzenden kleid:
Wenn die finsteren wolken zerronnen
Die den horizont schwarzgrau bemalt
Und auf einmal im glanze der sonnen
Unsre schneehülle wird überstrahlt
[24]
Oder auch wenn der sterne geflimmer
Und das mondlicht über uns lacht
Über dem blendenden silbernen schimmer
Breitet in zaubrischer schönheit die nacht? –
Ja das herz und das sehnende auge
Bliebe von euch auch im winter entzückt
Würde nicht von einem eisigen hauche
Jede empfindung eilig erstickt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. Gesamtausgabe der Werke. Die Fibel. Auswahl Erster Verse. Die Fibel. Erster Teil. [Wenn die augen vergebens verlangen]. [Wenn die augen vergebens verlangen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CCD4-4