LXXXI

Ob ich einst deine grabschrift machen werde ·
Ob du fortlebst · lieg ich in staub zerfressen:
Kein tod raubt deinen namen von der erde ·
Ist auch von mir ein jeder teil vergessen.
Wenn dann dein nam unsterblich lebt: so hab
Ich · einmal tot · niemand der mein gedenkt.
Mir gibt die erde nur ein alltagsgrab ·
Du lebst in aller menschen blick gesenkt.
Du hast als denkmal dann mein zart gedicht
Das heut noch unerschaffne augen lesen.
In spätren zungen dann dein wesen spricht
Wenn alle haucher dieser zeit verwesen.
Dann lebst du noch – mein wirken ist der grund –
Wo hauch am meisten haucht: in menschenmund.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). George, Stefan. LXXXI. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-CCE6-B