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O träge Muse · wie machst du das gut
Dass du solang nicht Wahr mit Schönem malst?
Denn Wahr und Schön in meiner liebe ruht
So wie in dir: dies ists wodurch du strahlst.
Gib antwort · Muse! Sagst du nicht vielleicht:
›Wahres braucht keinen glanz – voll eignem glanz ..
Schönes nicht pinsel der aufs Wahre streicht ..
Bestes ist Bestes – ohne mischung ganz?‹
Weil er nicht preis bedarf drum brichst du ab?
Entschulde so dein schweigen nicht: du weisst
Wodurch er lebt mehr als durch goldnes grab
Und was ihn in den künftigen zeiten preist.
So · Muse · tu dein amt! Dich lehr ich ihn
Spät noch so zeigen wie er heut erschien.