An die Sonne

Sonne, brich doch durch die Wolken!
Laß uns doch den hellen Himmel
Laß uns deine Strahlen sehen!
Haben denn die dikken Dünste
Dich nicht lang genug verdunkelt?
Hat es nicht genug geregnet?
Sieh, die Fluren stehn voll Wasser,
Und es ist für deine Stralen,
Viel zu trokknen, viel zu trinken!
Sonne, laß die düstern Wolken
Schnell vor deinen Stralen fliehen;
Aber, wenn sie, statt des Wassers,
Wein herunter schütten wollen,
Solchen Wein, wie ich itzt trinke, 1
O so laß die Wolken regnen!

Fußnoten

1 Champagner.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. An die Sonne. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D79F-0