[144] 23. Die Sperlinge

Man flickte – war's zu Straßburg oder Rom?
Ich weiß es nicht – an einem Dom,
Und jagte Mutter, Brüder, Schwestern
Des Sperlingvolks aus ihren Nestern;
Und als die Flickerei zu Ende war,
Da kam, bei Tausenden, die Schar
Der Flüchtigen zurück geflogen;
Und freudig hätte jedes Paar
Sein Nestchen wieder gern bezogen;
Allein man sah betrübt, daß keins gelassen war.
Und: Gott! was hat sie doch bewogen,
Erseufzte da, mit tiefem Ach,
Ein alter Sperling auf dem Dach:
Uns unsre Wohnungen so grausam zu zerstören?
Was Bösers konnten sie nicht thun;
Als wenn die hohen Mauern nun
Zu etwas nütze wären!

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Viertes Buch. 23. Die Sperlinge. 23. Die Sperlinge. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D874-6