4. Das Hühnchen und der Truthahn

Ein weiser Truthahn ging stolztretend auf und nieder
Und hauderte, sehr träg fortschleppend sein Gefieder.
Ein Hühnchen, das ihn sah, ging munter hin und her
Und lief ihm aus dem Tritt, den er
Getreten kam, so stolz! Und überm Hühnchen sang
Die kleine Nachtigall bescheiden stundenlang
Ihr Abendlied. – Die Menschen blieben stehn,
Und sagten: Ei! Wie singt das kleine Ding so schön!
Und sprachen, als sie weiter gingen,
Von einem Hauderer im deutschen Musenchor!
Ei! rief das Hühnchen da dem Truthahn laut ins Ohr,
Du, Stolzer! könntest du, wie dieser Sänger singen!

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Zweites Buch. 4. Das Hühnchen und der Truthahn. 4. Das Hühnchen und der Truthahn. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D94E-5