11. Der Adler und die Lerche

Ein Adler traf, auf seiner Bahn
Zur Sonn', einst eine Lerche an,
Und hörte sie
Die schönste Melodie
Dem stillen Himmel singen.
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Die ausgebreiteten und eilgewohnten Schwingen
Verweilten sich, langsamer ward der Flug,
Und still die Luft, die ihren König trug.
Sitz' auf! spricht er zur Lerch', ich werde
Dich in den Himmel tragen.
Mein Fittig sei dein Wagen!
Nein, sagte sie, ich singe
Dem Schöpfer aller Dinge,
Hienieden an der Erde,
Nach einer höhern Sphäre
Flieg du, zu seiner Ehre!

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. 11. Der Adler und die Lerche. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-DA89-E