Die wahre Liebe

Eine Nachahmung.


Auf einer alten Mauer saßen
Zwei junge treue Turteltauben,
Die, voll von innerlicher Liebe,
Die Augen auf einander wandten,
Und dann und wann die Flügel zuckten.
Ein Sperling auf dem nächsten Dache
Voll buhlerischer Brunst und Schalkheit,
Hieß dieses Paars verliebte Ruhe,
Frost, Schläfrigkeit und Unvermögen.
Da sprach der Taüber, doch mit Sanfmuth:
Sprich nicht so schlimm von unsrer Liebe.
Horch! deine junge Gattin seufzet.
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Sie heißt dich einen Ungetreuen.
Sie, die du gestern erst geehlicht,
Wird heute schon von dir verlaßen!
Du liebest freylich stark und feurig:
Wir lieben sittsam, aber ewig.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Götz, Nicolaus. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Die wahre Liebe. Die wahre Liebe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E5A2-D