Zuschrifft an den Herrn A.R.H.. zu H
Diese blüthenvolle Schale
Bring ich aus des Pindus Thale;
Edler H – –, nimm sie an!
Biß ich, sproßen mir die Flügel,
Von dem zweygespaltnen Hügel
Kränze für dich holen kann.
Götter, sanft wie du, von Sitten,
Phöbus, Aphrodite, Pan,
Nahmen in berauchten Hütten
Einen Straus von Majoran
Oft den Händen armer Hirten
Lächeln ab, und rochen dran.
Meine Künste sind nur: reimen – –
Schätze seh ich bloß in Träumen;
Wachend bin ich Seladon.
Dächten aber Reich und Thron
Krösus oder Salomon
Heute mir noch einzuräumen:
[81]So empfängen morgen schon
Deine Tugenden den Lohn.
Wo der Musen Quellen schäumen,
Oben auf dem Helikon
Ließ ich, zwischen Lorbeerbäumen,
Unter einen Pavillon,
Dich, aus Gold gegoßen setzen,
Und die Worte drunter ätzen:
Unserm deutschen Grandison.