[51] Uber die Verbergung Göttlicher Hülff' und Gnaden
Ach harter Herzens Sturm / nie satt beklagte Plag /
die selbste gütigkeit / als Felsen hart / anflehen /
nur unbeweglich fort / zur hülff' und Rettung / sehen!
der das gehör erschuff / erhört nicht was ich sag /
wann Herz-außschüttend' ich mein Noht und Elend klag /
wann meiner seuffzer wind sie durch die Wolken wehen /
und hoff / es werd zu ruck / Rath / gnad / und that mitgehen:
so spür' ich leider nichts / die Plag wächst tag vor tag.
Ach Erzerbarmer / kanst dich länger wol enthalten?
Ich weiß du fühlst selb selbst / die mich längst ängstend Noht.
Ists dir ein Herzens schmerz / so soll er dirs zerspalten /
und du solst helffen / weil dir müglich all's / als Gott.
Bin dein Aug-Apfel ich / wie lästu mich antasten?
fühlstu den schmerzen selbst / wie kanst zu heilen rasten?