[144] Auf deßen schwereste Creutztragung
Der / so den Himmel sonst / doch ohne Schmerzen / träget;
der nur den Sternen winkt / so thun sie was Er schafft:
ist mit dem schweren Joch der Dienstbarkeit behafft.
daß unerträglich' Ihm zutragen Gott aufleget.
Die Schuld der ganzen Welt Er auf den Schultern heget /
Ach itzt erscheinet recht der hohen Gottheit Krafft:
die ist in Mattigkeit / der Menschheit Lebens Safft:
und menschlich Fähigkeit / die so zu leiden pfleget.
Ach Er hat auch mein Creutz mit seinem hier gefasst.
was Gottes Leib berührt / das pfleget Er zu weyhen:
wie kan doch immer seyn so süsse Last verhasst!
was von dem Segen-brunn her fließet / muß gedeyen.
Er trägt nit nur sein Creutz / auch mich mit samt dem meinen.
aus dem Erkäntnuß-baum / kan Gottes Lieb' er erscheinen!