[171] Von Frucht und Empfindung der Auferstehung
Ersteh' auch jetzt in mir / mein Herrscher / durch den Glauben;
ersteh' / mit deiner Macht / in meines Herzen Grund:
daß ich dich lebend jetzt beweiß' im ganzen Rund!
laß / vor erhitztem Fleiß / verkündend dich / mich schnauben.
Wollst deiner Gnaden-Sonn' auch aufzugehn erlauben.
Walz allen Irrungs-Stein von meinem Herz und Mund /
dich zubekennen frey und kecklich / alle Stund.
Laß meinen Herzens-Trost mir kein Geschöpffe rauben.
Bleib / weil es Abend ist / in dieser Welt bey mir.
Gib Felsen-Honig auch den Trost-Safft deiner Wunden.
Ich hab den Herzen-Brand aus deinem Wort entfunden:
du regest nicht allein / du stillst auch die Begier.
Mein Herz / das aller Welt / nur dir / HERR / nicht verschlossen /
hat dein' Erstehungs-Krafft und beyseyn recht genossen