[111] Auf Höchst-erwehnten Wunder-Tag

O Nie-gesehne Sach! ein Jungfrau-Mutter wieget
denselben / der doch selbst die Haubtbewegung ist.
Er hat zur lieg statt ihm ein spannbreit Ort erkiest.
Der / so die Erd' umspannt / jetzt in der Krippen lieget.
Er lässt den Himmels-Saal / und sich in Stall herfüget.
Ach mein Herz! daß du nicht stat seiner Windeln bist /
und Lieb-verbindlichst stark umfängest deinen Christ!
Ach daß ich ihn ein mal in meine Arme krieget'!
Ach Ochs und Esel / weicht und lasst mir euren Platz!
daß ich bedienen kan den kleinen Tausend Schatz.
Was unrecht! dieser / der die Federn selbst erschaffen /
muß auf dem harten Stroh ohn alle Federn schlaffen.
mein Herz ist feder-voll / fliegt dir mein Heiland zu:
Ach würdig' es so hoch / und in demselben ruh!

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. Der Sonneten - Andres Hundert. Auf Höchst-erwehnten Wunder-Tag. Auf Höchst-erwehnten Wunder-Tag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E8AB-9